Internetnutzungsstörung:
Wenn Social Media und co. zur Sucht werden...

Immer online, aber nie wirklich da?

Der Griff zum Smartphone noch vor dem ersten Kaffee. Nur kurz die Nachrichten oder Social Media checken – und plötzlich sind 45 Minuten vergangen. Eigentlich wollten Sie sich ausruhen. Stattdessen fühlen Sie sich erschöpft, unruhig oder leer.

Wenn aus digitaler Gewohnheit eine dauerhafte Belastung wird, kann eine sogenannte Internet-Nutzungsstörung (oft auch Internetsucht genannt) vorliegen.

Wann wird Internetnutzung problematisch?

Nicht jede längere Bildschirmzeit ist gleich krankhaft. Entscheidend ist die Frage: Wer hat die Kontrolle – Sie oder das Internet?

Typische Warnsignale sind:

  • Sie verlieren regelmäßig das Zeitgefühl beim Surfen oder Scrollen
  • Sie nutzen das Internet, um Stress oder unangenehme Gefühle zu vermeiden
  • Sie vernachlässigen Hobbys, Beziehungen oder Aufgaben
  • Sie werden unruhig, gereizt oder leer, wenn Sie offline sind
  • Sie haben bereits versucht, Ihre Onlinezeiten zu begrenzen – ohne Erfolg

Internetsucht betrifft nicht nur Jugendliche

Obwohl junge Menschen häufiger betroffen sind, zeigt die Praxis: Auch Erwachsene erleben einen Kontrollverlust über ihr Onlineverhalten. Oft spielen psychische Belastungen, Einsamkeit oder Überforderung eine Rolle. Das Internet dient als schneller Ausweg – bleibt aber langfristig unbefriedigend.

Was steckt hinter exzessivem Onlineverhalten?

Oft sind es unbewusste Bedürfnisse, die durch digitale Aktivitäten gestillt werden sollen:

  • Wunsch nach Ruhe oder Abschalten
  • Streben nach Anerkennung oder Zugehörigkeit
  • Flucht vor Stress, Leere oder Überforderung
  • Struktur und Kontrolle im Alltag

Das Internet wirkt schnell, effizient – aber meist nur kurzfristig entlastend.

Wie hilft Psychotherapie bei Internet-Nutzungsstörung?

In der kognitiven Verhaltenstherapie geht es nicht um Internetverzicht. Ziel ist es, bewusste Entscheidungen zu ermöglichen – statt unkontrollierter Gewohnheiten.

Typische Therapieziele:

  • Auslöser und Nutzungsmuster erkennen
  • Emotionale Hintergründe verstehen und regulieren
  • Digitale Gewohnheiten reflektieren und verändern
  • Offline-Aktivitäten reaktivieren und genießen lernen
  • Selbstwert stärken, soziale Kontakte pflegen

Je nach Bedarf kann auch Elternarbeit, Paarberatung oder Rückfallprophylaxe Teil der Behandlung sein.

Fazit: Sie müssen nicht offline leben – aber wieder selbst entscheiden können

Wenn Ihr digitales Verhalten Sie belastet, den Alltag stört oder Ihre Lebensfreude einschränkt, lohnt sich der Schritt in die Veränderung. Es geht nicht um Verzicht – sondern um Lebensqualität.

In meiner Praxis für Psychotherapie in Kiel unterstütze ich Sie auf Ihrem Weg zu einem bewussteren, gesünderen Umgang mit digitalen Medien – mit fundierter Suchttherapie und klarer Orientierung.

Vereinbaren Sie gerne ein Erstgespräch – Ihr Leben ist mehr als ein Bildschirm!